Startseite

Museum Wiesbaden
Startseite der Naturhistorischen Landessammlung
 
 
  
besuchen Sie unsere Sammlungen
 


   1829-1914
   1915-1945
   1946-1998
   1999-2001
   2001-2002
   2002-2003




















 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Compiled by
  Fritz Geller-Grimm

 
Historie

Bericht über die Naturwissenschaftliche Sammlung
des Museums Wiesbaden für die Zeit vom September 2002 bis August 2003

Michael APEL & Fritz GELLER-GRIMM

[veröffentlicht in: Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde 124: 155-162; Wiesbaden]

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung
  2. Personalien
  3. Schausammlung
  4. Sonderausstellungen
  5. Besucherzahlen
  6. Wissenschaftliche Sammlungen
  7. Bibliothek
  8. Spenden
  9. Öffentlichkeitsarbeit
  10. Ausblick
  11. Danksagung

Einleitung

Auch wenn finanzielle wie personelle Ausstattung der Naturwissenschaftlichen Sammlung weiterhin alles andere als befriedigend sind, können wir insgesamt auf ein durchaus positiv zu bewertendes Jahr zurückblicken. Nach dem Zuschauerrekord mit der Ausstellung Eiszeit im vergangenen Jahr lockte die Sonderausstellung "Im Reich der Bisonjäger" wieder etwa 50.000 Besucher ins Museum. Diese Zahlen, aber auch die große Besucherresonanz am "Internationalen Museumstag" zeigen, dass ein großes Interesse an unserer Arbeit besteht; das gibt uns Ansporn zu weiteren Aktivitäten.

Personalien

Im Vergleich zum letzten Jahresbericht haben sich im Bereich der fest angestellten Mitarbeiter keine Veränderungen ergeben. Neben den beiden Autoren dieses Berichts ist zur Zeit nur Herr Gerhard Heinrich für die Magazinverwaltung und den Ausstellungsaufbau fest beschäftigt. Die befristete Stelle unseres Präparators, Herrn Minoru Suzuki, wird im Sommer 2004 auslaufen. Es sei hier nochmals auf die große Bedeutung der Wiederbesetzung dieser Stelle für die Arbeit der Naturwissenschaftlichen Sammlung hingewiesen.
Ergänzt wurde das Team im Berichtszeitraum vor allem durch Herrn Daniel Altzweig, der die Sonderausstellung "Im Reich der Bisonjäger" museumspädagogisch betreute, sowie Frau Irina Jurtschenko, die ein einjähriges Praktikum in der Naturwissenschaftlichen Sammlung absolvierte und jetzt eine Ausbildung zur biologisch-technischen Assistentin an der Fresenius-Schule beginnt. Frau Cordula Page war entscheidend an der Gestaltung der Sonderausstellung und vor allem an der Konzeption der ethnologischen Komponente und der Übertragung der Texte ins Englische beteiligt. Die Hintergründe der Dioramen wurden von Herrn Claus Corvers, die Wandmalereien im ethnologischen Teil der Ausstellung von Frau Simone Passet und Frau Jurtschenko gemalt.
Im Rahmen der Inventarisierung waren im Berichtszeitraum außerdem noch folgende Personen in der NWS tätig: Cordula Page (Typenerfassung), Sylvain Hodvina (Bestandserfassung des Herbars), Dr. Eike Neubert (Bestandserfassung und Begutachtung der Molluskensammlung), Dr. Herbert Nickel (Typenerfassung der Zikaden-Sammlung) und Dr. Torsten Rossmann, Darmstadt (Bestandserfassung in der mineralogischen Sammlung).
Als Praktikanten waren im Herbst 2002 die beiden Geologiestudenten Sven Baier und Jan Hornung für jeweils vier Wochen in der Abteilung tätig und beteiligten sich an der Planung einer überarbeiteten geologisch-mineralogischen Ausstellung sowie an der Verbesserung unseres Internetauftritts. Darüber hinaus wurden mit David Demes und Tanja Hofmann im Berichtszeitraum zwei Schulpraktikanten für jeweils zwei Wochen betreut.
Als Vertreterin des Hessischen Landesinstituts für Pädagogik (HeLP) war Frau Marie-Luise Spring für die Durchführung von Lehrerfortbildungen zur Sonderausstellung verantwortlich.
Besonders herzlich danken wir natürlich allen ehrenamtlichen Mitarbeitern, ohne deren Unterstützung zahlreiche Aufgaben unerfüllt geblieben wären. Frau Ute Claussen und Frau Cornelia Heckert konnten die Inventarisierung der Bibliothek weiter vorantreiben, so dass nun der gesamte Buchbestand in der EDV erfasst ist. Mit der Montage von Herbarmaterial hat im Juni 2003 Frau Steffi Deuerling begonnen. Der Großteil der Schaupräparate der Vogelsammlung wurde inzwischen von Herrn Peter Drescher digital fotografiert. Frau Dr. Doris Heidelberger hat der Abteilung jederzeit bei Fragen zur paläontologischen Sammlung beigestanden. Frau Karin Müller hat die Abteilung regelmäßig mit guter Laune, leckerem Kuchen und ihrer restauratorischen Tätigkeit an der Gerning-Sammlung beglückt. Frau Doris von Franqué und den anderen Damen vom Ehrenamt für Kultur danken wir für die Arbeit in unserem Museumsshop. Und zu guter letzt soll Herr Erhard Zenker nicht unerwähnt bleiben, der uns immer mit Rat und Tat zur Seite steht und dessen Kenntnisse der Sammlungen von unschätzbarem Wert für unsere Arbeit sind.

Mitarbeiter
M. Apel
Dr. M. Apel
Kurator
F. Geller-Grimm
F. Geller-Grimm
Kurator
G. Heinrich
G. Heinrich
Magazinverwalter
I. Jurtschenko
I. Jurtschenko
Praktikantin
M. Suzuki
M. Suzuki
Präparator
     

Schausammlung

Die Arbeiten im Exotensaal des zweiten Obergeschosses gingen im vergangenen Jahr aufgrund fehlender Mittel und der großen Arbeitsbelastung durch die Sonderausstellung leider nur schleppend voran. Der Bereich "Regenwald" ist trotzdem inzwischen fast fertig eingerichtet, und neben drei Dioramen zu den Themen Regenwälder Afrikas, Asiens und Südamerikas kann man sich an Primaten, Vögeln und Insekten als typischen Vertretern der tropischen Tierwelt erfreuen. Die Arbeiten am Bereich "Steppe und Wüste" wurden begonnen, befinden sich aber noch in einer frühen Phase.
Für die geologisch-mineralogische Ausstellung im Erdgeschoss wurde im Rahmen eines Praktikums von dem Mainzer Geologiestudenten Herrn Sven Baier in enger Zusammenarbeit mit uns ein Konzept für eine Überarbeitung und Neuaufstellung erarbeitet. Die Umsetzung dieses Konzepts scheiterte bislang leider an den fehlenden Mitteln, ist aber weiter geplant. Der so genannte "Heimatsaal" mit Vertretern der einheimischen Tierwelt konnte nach langer Zeit zumindest teilweise wiedereröffnet werden. Auch wenn hier eine Überholung der Vitrinen angebracht wäre, sind wir froh, vor allem unseren jungen Besuchern wieder die Möglichkeit zu geben, die Tierwelt Mitteleuropas zu betrachten.

Sonderausstellungen

Auch 2002/03 konnte die NWS im Winterhalbjahr wieder eine größere Sonderausstellung präsentieren. Die in Zusammenarbeit mit der Firma LUKSCH Lehrmittel in München entwickelte Ausstellung mit dem Titel "Im Reich der Bisonjäger - Nordamerikas Tierwelt und Ureinwohner" war vom 15.12.2002 bis zum 27.07.2003 zu sehen. Mit etwa 50.000 Besuchern und hervorragenden Kritiken seitens der Medien können wir die Ausstellung als vollen Erfolg und Ansporn für zukünftige Projekte betrachten.
Neben der Tier- und Pflanzenwelt sowie den ökologischen Bedingungen Nordamerikas wurde mit dem ethnologischen Teil der Ausstellung von uns absolutes Neuland betreten. Das Leben indigener Völker vor und nach dem Kontakt mit den europäischen Siedlern und Eroberern sowie die Nutzung natürlicher Ressourcen durch die "Indianer" waren dabei zentrale Themen. Besonderer Höhepunkt waren hier sicher die Exponate der Sammlung BRÜNDL, die Gebrauchsgegenstände und kunsthandwerkliche Produkte der Völker der "Great Plain" aus dem 19. Jahrhundert beinhaltet.
Im Gegensatz zu den vorhergehenden Ausstellungen stammt dabei das gesamte Konzept der Ausstellung sowie alle Texte von den Mitarbeitern der Naturwissenschaftlichen Sammlung. Erstmals wurde auch die Ausstellung zweisprachig (Deutsch/Englisch) präsentiert, was zwar einen erheblichen Mehraufwand bedeutete, aber in einem Haus und einer Stadt mit dem Anspruch der Internationalität eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte.
Schirmherren der Ausstellung waren die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Frau Ruth Wagner, sowie der Kommandeur des 3. US.Corps Support Command Wiesbaden, Brigadegeneral Charles W. Fletcher, denen wir an dieser Stelle nochmals herzlich für Ihre Unterstützung danken.
Begleitet wurde die Ausstellung auch in diesem Jahr von einem museumspädagogischen Angebot, das zum ersten Mal neben Führungen auch kunsthandwerkliche "Workshops" umfasste. Insgesamt wurden von unserem Team an freien Mitarbeitern etwa 800 Führungen in deutscher und englischer Sprache sowie 185 Workshops durchgeführt, wobei vor allem die Herstellung von Lederbeuteln, Federschmuck und Trommeln die beliebtesten Angebote waren. Bemerkenswert ist dabei, dass neben Schulklassen und Kindergärten Privatgruppen wie zum Beispiel im Zusammenhang mit Kindergeburtstagen eine immer größere Rolle spielen. Allen freien Mitarbeitern im Führungsdienst und vor allem Herrn Daniel Altzweig als Planer und Koordinator herzlichen Dank für die hervorragende Arbeit.
Als neues Ausstellungsprojekt für den kommenden Winter bereitet die NWS zur Zeit die Ausstellung "Unter heißer Sonne - Die Sonora-Wüste und ihre Bewohner" vor. Gemeinsam mit dem Künstler- und Präparatorenpaar Ursula Krabbe-Paulduro und Ernst Paulduro versuchen wir, in dieser Ausstellung diese ungewöhnliche und einmalig schöne Wüste Nordamerikas unseren Besuchern näher zu bringen. Unter anderem werden hierzu Fotos, Tierskulpturen, Präparate, Modelle und lebende Tiere zu sehen sein. Daneben wird auch in dieser Ausstellung das Leben der dort lebenden Menschen thematisiert und vor allem auf Ernährung und Lebensalltag der indigenen Bevölkerung eingegangen.

Besucherzahlen

Zwar konnte mit 50.000 Besuchern der Ausstellung "Im Reich der Bisonjäger" das Rekordergebnis der Ausstellung "Eiszeit" des vergangenen Jahres nicht ganz wiederholt werden, aber wieder einmal stellt sich die Naturwissenschaftliche Sammlung als mit Abstand besucherstärkste Abteilung des Museums Wiesbaden dar. Im Vergleich zum Vorjahr waren das Publikumsinteresse an den Wochenenden etwas geringer, was aber zumindest teilweise auf die ungewöhnliche Schönwetterphase von Mai bis Juli zurückzuführen sein dürfte.
Problematisch sind die geringen Besucherzahlen außerhalb der Sonderausstellungen, an dem auch Führungsangebote wenig ändern. Hintergrund ist hier natürlich der dringende Sanierungsbedarf der Dauerausstellungen, die im Anschluss an die im Herbst 2003 beginnenden baulichen Maßnahmen ab etwa 2006 völlig neu präsentiert werden sollen. In Anbetracht der schwierigen Haushaltslage und zu geringem Personalstand stehen hier allerdings noch große Probleme an.

Wissenschaftliche Sammlungen

Größere Umbauten und Verlagerungen von Sammlungsgut standen im Berichtszeitraum nicht an. Die in den vergangenen Jahren begonnene Inventarisierung der Sammlungen auf EDV-Basis konnte mit Hilfe der Sondermittel der Landesregierung fortgeführt werden. Insbesondere sind dabei die fortschreitende Aufnahme des Herbars durch Herrn Hodvina sowie die 2003 begonnene Bearbeitung der Zikadensammlung durch Herrn Dr. Nickel und die Bestandserfassung der Mollusken durch Herrn Dr. Neubert zu erwähnen. Dank der Vorarbeiten von Cordula Page liegen bereits erste Ergebnisse zu den Typen in der wissenschaftlichen Sammlung vor, die nach Überarbeitung im Internet präsentiert werden (darunter Vögel, Spinnen, Schaben, Fliegen, Wanzen, Libellen und Schwarzkäfer). Auch kann der Typenkatalog der SANDBERGERschen Devonsammlung eingesehen werden. Alle diese Aktivitäten sollten dazu führen, dass in absehbarer Zeit die Sammlungen in einer Form erfasst sind, die sie der wissenschaftlichen Bearbeitung sehr viel besser zugänglich machen.
Folgende Neuzugänge sind zu verzeichnen: Teile der Sammlung Friedrich MAUL (Bad Homburg) mit etwa 2.000 Exemplaren Käfer und Schmetterlinge aus Mitteleuropa, vermittelt durch Dr. Horst Bathon; Teile der Sammlung Fritz Geller-Grimm mit etwa 4.000 Insekten, überwiegend Käfer aus Mitteleuropa. Von Herrn A. Naji aus Wiesbaden wurde eine kleine Sammlung kreidezeitlicher Haifisch- und Mesosaurierzähne erworben.
Von dem international ausgezeichneten Präparator Dieter Schön konnte das in der Abteilung vorhandene Fell eines Sibirischen Tigers zu einer Dermoplastik umgearbeitet werden. Trotz zahlreicher Probleme mit dem Fell (starker Fettfraß) besitzt die NWS nun ein Präparat, das dem Besucher sofort ins Auge springt und sicher auch in der neuen Dauerausstellung einen würdigen Platz einnehmen wird. Von Herrn Suzuki wurden im Berichtszeitraum zahlreiche Wirbeltierpräparate, unter anderem einige Fledermäuse, sowie Modelle für die Sammlungen und Ausstellungen hergestellt.
Spenden von Tiermaterial und Sammlungsgut stammen von: Dr. Michael Apel, Sven Baier, Dr. Joachim Böhr, Fritz Geller-Grimm, Volker Geier, F. Gerhard, Olaf Godmann, Klaus Gollembek, Klaus Hegar, Helmut Kimmel, W. Krause, H. Stolle, F. Wiegend, Peter Wissmann, Erhard Zenker, Anette Zitzmann und der Fasanerie Wiesbaden. Ihnen allen sei herzlichst gedankt.

Bibliothek

Frau Ute Claussen und Frau Cornelia Heckert konnten weitere Teile der Bibliothek ehrenamtlich pflegen und erfassen. Die Ergebnisse der EDV-Erfassung stehen auf der Internetseite der NWS zur Verfügung und werden regelmäßig aktualisiert. Neben einigen wenigen Neuanschaffungen und der Weiterführung einiger Zeitschriftenabonnements gehen Erweiterungen des Bestandes vor allem auf Spenden zurück. Im Berichtsjahr haben folgende Personen der NWS Bücher und Zeitschriften gespendet: Hans-Jürgen Anderle, Dr. Michael Apel, Fritz Geller-Grimm, Olaf Godmann, Dr. Jürgen H. Jungbluth, Gisela Völzing, Dr. Torsten Rossmann, Dieter Zingel und der Nassauische Verein für Naturkunde. Allen Spendern herzlichen Dank.

Spenden

Geld- und Sachspenden erhielt die NWS von der Barmer Ersatzkasse, dem Bistum Limburg und Mainz, der Dyckerhoff AG, der Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, dem Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend in Rheinland-Pfalz, der Firma Klesy & Partners, der Naspa in Wiesbaden, den Schulämtern und HeLPs in Hessen, dem Webmuseen-Verlag und dem Wiesbadener Tagblatt. Bücherspenden sowie Spenden von Sammlungsgut sind unter Bibliothek bzw. Sammlung erwähnt.

Öffentlichkeitsarbeit

Das Informationsangebot auf der Internetseite der Naturwissenschaftlichen Sammlung (www.mwnh.de) konnte weiter ausgebaut werden, wobei neben Daten zur Sammlung vor allem Informationen zu unseren Sonderausstellungen und aktuelle Termine angeboten werden. Neu entwickelt wurde von unserem Praktikanten Jan Hornung eine "Zeitreise" durch die paläontologische Sammlung, die ein attraktives neues Element unseres Internetauftritts darstellt.
Zur Ausstellung "Im Reich der Bisonjäger" konnten wieder fast alle hessischen, aber auch die rheinland-pfälzischen Schulen informiert werden. Beworben wurden außerdem die Kindergärten der Region. In regionalen und überregionalen Tageszeitungen und Magazinen wurde auf die Ausstellung und die Sonderveranstaltungen hingewiesen. Erfreulich ist auch diesem Jahr wieder die Begleitung und positive Berichterstattung der regionalen Presse. Insgesamt wurde die Sonderausstellung "Im Reich der Bisonjäger" in mehr als 30 Artikeln verschiedener Zeitungen in Wiesbaden, Frankfurt und Darmstadt sowie im hessischen Fernsehen und im Radio besprochen.
Öffentliche Führungen zu speziellen Themen der Naturkunde sowie Kinderführungen wurden jeweils einmal monatlich angeboten, wobei die Besucherzahlen zu diesen Führungen sehr stark fluktuieren. Hier sollte für die Zukunft an einer besseren Werbung und auch einer engeren Koordination mit dem Nassauischen Verein für Naturkunde und dessen Terminen gearbeitet werden. Die Führungsangebote in der Sonderausstellung waren regelmäßig gut besucht, und wie weiter oben erwähnt gab es vor allem bei Privatgruppen ein stark wachsendes Interesse an den Angeboten der Museumspädagogik. Ebenfalls gut besucht waren die Sonderveranstaltungen im Rahmen der Ausstellung "Im Reich der Bisonjäger". An fünf so genannten "Indianertagen", konnten insgesamt fast 3.700 Besucher begrüßt werden, denen mit kunsthandwerklichen Angeboten, Vorführungen und dem Erzählen indianischer Märchen eine Palette von Angeboten gemacht wurde.
Ein großer Publikumsmagnet war der Internationale Museumstag am 18. Mai, der in diesem Jahr unter dem Motto "Museen haben Freunde" fast 1.700 Interessierte zu einem Besuch im Museum Wiesbaden animierte. Neben einem vielfältigen Programm aller Abteilungen des Hauses bestand die Möglichkeit, sich entsprechend des Mottos dieses Tages über die Arbeit der Fördervereine und anderer Freunde des Museums zu informieren. Natürlich war dabei auch der Nassauische Verein für Naturkunde mit einem Informationsstand vertreten.
Eine weitere Veranstaltung, die in der Naturwissenschaftlichen Sammlung des Museums stattfand, war das 27. hessische Landesgruppentreffen des Verbandes Deutscher Präparatoren am 15. Februar 2003. 26 Präparatoren aus anderen Museen und der Privatwirtschaft konnten den interessanten Vorträgen, wie beispielsweise über das kürzlich in Marburg aufgebaute Elefantenskelett, lauschen. Minoru Suzuki berichtete dabei über seine restauratorischen Arbeiten an alten Schaupräparaten im Landesmuseum.
Im Herbst 2002 trafen sich die Arbeitgemeinschaften Hessischer Lepidopterologen und Coleopterologen im Museum Wiesbaden, wobei vor allem die umfangreichen Sammlungen der NWS vorgestellt wurden. Seitens beider Arbeitsgruppen besteht großes Interesse an einer engeren Zusammenarbeit. Es freut uns, dass hier bereits erste Besuche zur Arbeit mit einzelnen Sammlungsteilen stattgefunden haben.
Am 28. Juni 2003 fand zudem eine Fachkonferenz des Hessischen Museumsbundes zu Rechtsfragen im Museum in Wiesbaden statt, wobei die Kolleginnen und Kollegen die Gelegenheit zu einem Besuch des Museums und der Sonderausstellung nutzten.

Ausblick

Leere Kassen und personelle Unterbesetzung werden unsere Arbeit sicher auch in den nächsten Jahren begleiten. Trotzdem haben wir die Hoffnung, mit attraktiven Sonderausstellungen und einer im Zuge der Sanierung des Hauses neu gestalteten Dauerausstellung ein breites Publikum zu erreichen. Dies ist aber natürlich nicht zum Nulltarif machbar und es muss von daher auch weiterhin unser Ziel sein, sowohl personell als auch materiell auf Verbesserungen zu drängen. Hierbei muss das Land als Träger entscheiden, ob eine funktionsfähige naturkundliche Abteilung des Museums auch in Zukunft politisch gewünscht ist, und trotz Sparzwang die nötigen Mittel bereitstellen. Es ist aber auch klar, dass privates Geld eine größere Rolle als in der Vergangenheit spielen wird und wir in den nächsten Jahren weitaus größere Anstrengungen unternehmen müssen, Sponsoren zu gewinnen und neue Finanzquellen zu erschließen.
Sicher sind im Moment schwere Zeiten für die museale Arbeit, aber in jeder Krise steckt bekanntlich auch eine Chance. Unsere Chance ist es, mit neuen kreativen Konzepten und attraktiven Angeboten ein modernes Museum zu entwickeln und zu hoffen, dass ein solches Konzept trägt und auch unsere Geldgeber überzeugt.

Danksagung

Bereits in den einzelnen Kapiteln wurde einzelnen Personen und Institutionen unser Dank ausgesprochen. An dieser Stelle möchten wir insbesondere dem Nassauischen Verein für Naturkunde und seinen Mitgliedern für deren Unterstützung danken. Besonders hervorheben möchten wir dabei den Herren E. Zenker, H.-J. Anderle und Prof. Dr. B. Toussaint.

top