zur Naturkundeabteilung Unter heißer Sonne


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Inhalt: NWS
Layout: F. Geller-Grimm


 

Die Sonora ist nicht nur die Heimat zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, sondern hat auch eine jahrtausende währende menschliche Besiedlungsgeschichte. Während der letzten Eiszeit waren es steinzeitliche Jäger und Sammler, die so genannten "Paläoindianer", die in kleinen Gruppen das Gebiet der heutigen Sonora durchstreiften und Jagd auf Mammut, Mastodon und andere eiszeitliche Tiere machten.
Mit dem Ende der Eiszeit änderte sich vor 8-10.000 Jahren das Klima im südwest-lichen Nordamerika dramatisch. Seen trockneten aus, Wälder verschwanden und die Sonora-Wüste wuchs zu ihrer heutigen Ausdehnung. Dies veränderte auch das Leben der Menschen, die in der zunehmend unwirtlichen Umwelt Nahrung, Kleidung, Brennmaterial und Wasser finden mussten. Vor etwa 4.000 Jahren begann man mit dem Anbau von Mais und Kürbissen, doch Feldfrüchte blieben lange Zeit nur eine ergänzende Nahrungsquelle der Jäger- und Sammlergesellschaften.
Dies ändert sich erst mit dem Aufkommen der Hohokam-Kultur, die etwa 300 v. Chr. im Gebiet der heutigen Sonora erstmals nachzuweisen ist. In den folgenden Jahrhunderten erlebte diese Kultur eine Blütezeit, deren Zeugnisse heute noch an vielen Stellen im Südwesten der USA und in Nordmexiko zu finden sind. Ausgeklügelte Bewässerungssysteme ermöglichten den Anbau einer Vielzahl von Kulturpflanzen. Die bessere Versorgung mit Nahrungsmitteln führte zur Entstehung von Dörfern mit teilweise 1.000 und mehr Einwohnern. Um 1400, also etwa 100 Jahre vor der Entdeckung Amerikas durch die Europäer, verschwindet diese hoch entwickelte Kultur plötzlich. Bis heute ist nicht endgültig geklärt, was zu ihrem Untergang geführt hat.
Zur Zeit des ersten Kontakts mit Europäern wurde die Region von vielen verschiedenen Völkern bewohnt, darunter die Tohono O'Odham (Papago), Akinel O'Odham (Pima), Seri, Yaqui und Mayo. In der Ausstellung wird besonders auf die Tohono O'Odham ("Wüstenmenschen") und die Akinel O'Odham ("Flussmenschen") eingegangen. Heute leben diese Völker in Reservationen im südlichen Arizona sowie im Nordwesten Mexikos. Besonders berühmt sind ihre kunstvollen Korbflechtarbeiten, die heute unter Sammlern zu hohen Preisen gehandelt werden. Einige Beispiele dieser Arbeiten aus den Sammlungen des Linden-Museums Stuttgart, dem Arizona State Museum in Tucson sowie zeitgenössische in der Reservation in Arizona angekaufte Exponate können in der Ausstellung bewundert werden. Daneben wird ausführlich auf die wirtschaftliche und soziale Situation dieser Völker sowie Veränderungen ihrer Lebensweise und Ernährung eingegangen. Unter anderem wird das Problem der Diabetes, an der über 50 % der indianischen Bevölkerung leiden sowie die neue Einkommensquelle Glücksspiel angesprochen.